Litha ist das sechste Jahreskreisfest im keltischen Zyklus. Rund um den 21. Juni feiern wir die Mitte des Sommers.
Der Sommer erwacht zu vollem Leben. Die Sonne hat nun ihren höchsten Punkt erreicht und die Tage sind am längsten. Nach diesem Jahreskreisfest werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger. Wir haben die Hälfte des Jahreskreises überschritten. Die Zeit der Blüten ist in die Zeit der Früchte übergegangen.
Wir genießen Beeren und Obst aller Art. Das Gras ist kräftig und hoch, die Wiesen stehen voller Sommerblumen.
Der Samen, den man im Frühling gesät hat ist zur Pflanze herangewachsen. Sie trägt den Kopf hoch und lässt den Wind um sich tanzen. Das Leben hat etwas Leichtfüßiges und bedarf doch der Fürsorge. Man freut sich über die üppige Natur und über das, was man geschaffen hat. Es ist eine Zeit der Balance, denn bei aller Lebenslust, die der Frühsommer freisetzt, geht es auch um Verbindlichkeiten. Die erforderliche Pflege und der Erhalt des Erschaffenen lassen uns eine Spannung zwischen Lebensfreude und Pflicht spüren. In vielen Bereichen wie der Landwirtschaft, in der Gastronomie, beim Hausbau und im Tourismus ist dies eine arbeitsintensive Zeit, viele fühlen sich urlaubsreif.
Unsere Ahnen zelebrierten Litha, das große 6. Jahreskreisfest rund um den 21. Juni (auch die 3 Tage davor und danach haben große Kraft). Sie entzündeten zu Ehren der Sonnenkraft große Feuer. Sie zelebrierten ihre Dankbarkeit für das Licht, den Sonnengott und alle Kräfte des Lebens. Sie ehrten die Fruchtbarkeit und die Fülle und dankten Mutter Erde für all ihre Gaben. Sie feierten und tanzten - wild und ausgelassen, frei und fröhlich!
Sommersonnenwende
Die beiden großen Sonnenwenden (Litha und Yule) im Jahreskreis waren für unsere Vorfahren die wichtigsten Feste des Jahres, sie hatten eine große soziale Bedeutung und wurden gemeinschaftlich gefeiert. Das Wort Litha kommt aus dem keltischen und bedeutet Liebe. Denn nun ist die Zeit der heiligen Hochzeit. Eine Hochzeit der Polaritäten von Mann und Frau, von Licht und Dunkel.
Der Rahmen der Erzählung, den es in vielen verschiedenen Mythologien gibt, ist folgender: Der lichte und der dunkle Gott streiten um die Vormacht und der dunkle Gott tötet schließlich den lichten Gott am Höhepunkt seiner Macht (=Sommersonnwende). Zur Wintersonnwende wird der lichte Gott schließlich aus dem Schoß einer lebensspendenden Göttin wiedergeboren und die Regentschaft des dunklen Gottes endet, bis sich die Geschichte zur Sommersonnwende wiederholt. Ob es jetzt der germanische Lichtgott Baldur ist, der durch die Hand seines dunklen Bruders Hönur getötet wird oder der ägyptische Gott Osiris, der von seinem Bruder Set ermordet wird, die Geschichte ist so ziemlich die gleiche. In der christlichen Mythologie sind es der 24. Juni (Geburtstag von Johannes dem Täufer "Johannistag") und der 24. Dezember, die sich gegenüberstehen.
Das Feuer - sowohl im Winter wie als auch Sommer - steht für Transformation und ein Sprung über das Feuer soll reinigen und Glück bringen. Wer sich aus dem Feuer ein Scheit mitnimmt für das häusliche Feuer oder etwas Asche nutzt dies für sich als Schutz vor allem Übel und als Segen.
Sonnwendfeuer / Johannisfeuer: Dieser uralte Brauch hat nach wie vor eine große Magie, denn das Feuer verbindet uns mit der Sonnenkraft. Oft wird das Feuer auf einem Hügel angezündet so dass es von Weitem sichtbar ist. Mit jedem Stück Holz oder den gesammelten Kräutern, die wir ins Feuer geben, können wir einen Segen sprechen. Das Feuer segnet die Kräuter. Dabei ist es Brauch, dass Paare gemeinsam über das Feuer springen als Vorgang der Reinigung und als Schritt in die Verbindlichkeit. Die Asche des Johannisfeuers wird unter der Türschwelle vergraben, das soll Schaden abzuwehren und Glück bringen.
Zeremonie für Paare Ein guter Zeitpunkt um die Liebe und Verbindlichkeit in einer Paarbeziehung zu erneuern. Sprecht einander all die Dinge aus für die Dank für die ihr den anderen dankbar seid und ihr an dem anderen schätzt. Nun ist der Boden bereitet um einander zu sagen was uns leidtut. Zum Schluss äußert jeder einen Vorsatz es bis zum nächsten mit Sonnwendfest. Für manche Paare kann es abschließend wichtig sein weiteres Jahr des zusammen sein zu entscheiden: Ich möchte mit dir bis zur nächsten Sommersonnenwende oder Wintersonnenwende zusammen sein.
Brennende Sonnenräder werden aus Stroh und Holz geflochten und beim Fest angezündet den Hügel herabgerollt. Sie symbolisieren, dass ab jetzt die Tage wieder kürzer werden.
Johanniskränze aus Blüten und Kräuter flechten: die Zeit um die Sommersonnenwende gilt als bester Zeitpunkt zum Kräuter sammeln besonders für Johanniskraut, Beifuß und Hollerblüten. Ein idealer Zeitpunkt für eine Kräuterwanderung.
Rituale für deine Sommersonnenwende:
🌞 Verbringe so viel Zeit wie möglich draußen. Suche dir schöne Plätze, mache Ausflüge.
🌞 Zelebriere diese Zeit. Trage wallende Kleider. Gib dir Blumen in die Haare und roten Lippenstift auf deine Lippen.
🌞 Genieße und feiere dich selbst. Tanze wild und ausgelassen, frei und fröhlich.
🌞 Flechte einen Blumenkranz, trage ihn am Kopf und hänge ihn später in deinem Zuhause auf.
🌞 Verbinde dich mit deinen lichten und dunklen Anteilen. Spüre deine Polaritäten.
Journalingfragen für dein Sonnwendritual
Frag dich:
📝 Wo lebe ich meine lichten Anteile?
📝 Welche dunklen Anteile habe ich bereits integriert und welche verstecke ich noch?
📝 Wie kann ich meine dunklen Anteile Schritt für Schritt integrieren, um in Balance zu kommen?
📝 Was bedeutet Fülle für mich und wie fühlt sie sich an? Wo stehe ich gerade mit meinem Samen, die ich zu den Rauhnächten empfangen und zu Ostara gesät habe?
📝 Wo in meinem Leben darf ich noch mehr Fülle einladen?
📝 Was darf in der zweiten Jahreshälfte in mir erblühen?
Viel Freude bei deinem Sonnwendritual!
Let’s rise and shine together,
alles Liebe, Sandra 🍀
Für mehr Inspiration folge mir gerne auf www.instagram.com/supanova_soullight/
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